„In arte voluptas-in der Kunst liegt das Vergnügen“
Leitspruch Schlaraffias
Schlaraffia – seit 1859
Im Jahre 1859 gründeten Künstler, Literaten und Theaterleute in Prag den Männerbund ‚Schlaraffia‘ als Gegenstück und Persiflage zu den elitären Herrenclubs des 19. Jahrhunderts.
Die Bezeichnung „Schlaraffe“ geht zurück auf das mittelhochdeutsche Wort „Sluur-Aff“, dem verschmitzten Schelm und Spaßmacher der Jahrmarktsbühnen des 15. und 16. Jhd. Dennoch ist das schlarafische Spiel vielmehr als nur ein ober ächlicher Spielbetrieb sonderbarer Erwachsener.
Viele, im Alltag ernsthaft einzuschätzende Persönlichkeiten waren und sind Schlaraffen. Doch in Schlarafia wird profaner Prominenz keine Bedeutung beigemessen.
Wer sind die Schlaraffen?
Schlaraffen sind Männer eines jeden Alters. Während der Treffen sitzen Doktoren einträchtig neben KFZ- Mechanikern und Bankkaufmänner neben Versicherungskaufmännern sowie professionelle Musiker und Künstler neben schlichten Amateuren.
In der ganzen Welt gibt es Schlaraffenvereine, sogenannte „Reyche“. All diese Reyche folgen derselben inhaltlichen und formalen Strukturen und spielen damit gemeinsam das schlaraffische Spiel.
Heute gibt es ca 270 Reyche weltweit.
Die Sprache der etwa 11.000 Schlaraffen ist weltweit deutsch. Das Freundschaftsgebot wird strikt beachtet. So kann ein Schlaraffe auch andere Reyche besuchen und Freundschaften mit deren Mitglieder pflegen.
Nationalität, Religion und der soziale Status spielen in den „Reychen“ keine Rolle, das Prinzip der Toleranz wird sehr groß geschrieben.
Freund unter Freunden sein
Bei Schlaraffia macht jeder das, was ihm Freude bringt:
singen, malen, dichten oder ein Instrument spielen.
Die Beiträge können heiter, ernst, humoristisch, lyrisch oder auch spöttisch sein und werden von den anderen geachtet und mit Lob aufgenommen.
Wer gerne schreibt, dichtet, deklamiert, musiziert, malt oder ganz einfach nur die Vielfalt dieser Aktivitäten als Zuschauer erleben will – der ist zum Schlaraffen geboren.
oder anderen zuhört der hat das Zeug, Freund unter Freunden zu sein.
Das schlaraffische Spiel – die Sippungen
Schlaraffen treffen sich einmal wöchentlich von Anfang Oktober bis Ende April. Im Sommer gibt es Veranstaltungen, welche auch gemeinsam mit Frauen, Kindern und auch Gästen besucht werden können.
Das schlaraffische Spiel findet darüber hinaus in Form eines ritterlichen Spieles statt, d.h. die einzelnen Schlaraffen tragen von ihnen selbst gewählte Ritternamen und das Sippungsgeschehen ist mittelalterlich-romantisch geprägt. Dies klingt vermutlich etwas eigenartig, doch wird das Rittertum parodiert und als Abgrenzung zum Alltag des einzelnen Schlaraffen genutzt. So kann man dem Alltag entfliehen und gemeinsam mit Freunden in ein Spiel eintauchen.
Die wöchentlichen Treffen werden „Sippungen“ genannt. Dazu tragen auch eine etwas altertümlich klingende Ausdrucksweise sowie ein wechselndes Rollenspiel bei.
Das Trierer Schlaraffenreych gibt es seit 1900. Wöchentlich treffen sich die Freunde in ihrem Vereinshaus, der sogenannte Moselburg.